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Nr. 2 – November 2024

Iran im Diskurs Nr.2

Schahyad-Turm: Ein Monument des Iranischen Erbes und der Ewigen Königtümer

Der Schahyad-Turm, der 1971 zur Feier des 2.500-jährigen Bestehens des iranischen Kaiserreichs erbaut wurde, erhebt sich in majestätischer Anmut über Teheran und würdigt die jahrtausendealte, reiche Geschichte Irans. In seiner Pracht zelebriert er die tiefe kulturelle Substanz und das historische Erbe des Landes – ein Denkmal, das als Symbol der Ehre und Verehrung für Seine Majestät, den Schah von Iran, Mohammad Reza Pahlavi, auch Aryamehr genannt, errichtet wurde. Der Name „Schahyad“ selbst, was „Gedenken an den Schah“ bedeutet, trägt die Würde dieser Ära in sich. Nach der islamischen Revolution von 1979 wurde der Turm in „Azadi-Turm“ umbenannt, doch seine architektonische Bedeutung und sein symbolischer Wert blieben unberührt.

Entworfen vom iranischen Architekten Hossein Amanat, vereint der Turm die Essenzen dreier glorreicher Epochen iranischer Architekturgeschichte – der achämenidischen, sassanidischen und islamischen Zeit – und zeugt so von der Vielfalt und dem Vermächtnis, die Irans Identität prägen.

Shahyad-Tower3_Irantripedia

Die Architektur des Turms greift auf die Majestät der Achämeniden-Dynastie (550–330 v. Chr.) zurück, deren Strukturen wie die Ruinen von Persepolis für ihre Symmetrie und Monumentalität bekannt sind, konzipiert, um Macht und Würde zu reflektieren. Die sassanidische Ära (224–651 n. Chr.), die zur Blüte der iranischen Baukunst führte, brachte durch die Entwicklung von Kuppeln und Iwanen eine neue Ausdrucksform hervor. Der Palast von Ktesiphon, mit dem imposanten Taq-e Kisra, symbolisiert dieses technische Erbe, das auch die Gestalt des Schahyad-Turms prägt und die Fundamente für die iranische Architektur setzte.

Mit dem Einzug des Islams im 7. Jahrhundert fand die iranische Architektur neue religiöse Dimensionen, ohne ihre kulturellen Wurzeln zu verleugnen. Es entstand eine harmonische Synthese: Statt einer gänzlich neuen Stilrichtung formte der Iran eine Weiterentwicklung seiner traditionellen Baukunst, in die sich feinste kalligrafische Ornamente und islamische Werte einfügten. Der Azadi-Turm greift diesen Geist der Harmonie und Schönheit auf und vereint klassische Elemente mit modernem Ausdruck.

Heute steht der Schahyad-Turm, das imposante Tor zu Teheran, als Symbol der kulturellen Tiefe und der kreativen Evolution Irans. Seine erhabene Architektur, die in den Linien und Bögen der Jahrhunderte reflektiert wird, erzählt von der Fähigkeit dieses Landes, ein reiches Erbe lebendig zu halten und dennoch die Zeit mit Anmut zu durchschreiten.

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