
Revolutionsgarden und BasidschMiliz: Ideologische Wurzeln und internationale Ausrichtung
Um die Natur der Basidsch-Miliz und der Revolutionsgarden (Sepah-e Pasdaran) zu begreifen, muss man die politische Entwicklung betrachten, die nach der Revolution von 1979 zur hegemonialen Ideologie im Iran wurde. Diese Revolution ereignete sich in einer Zeit, etwa sieben bis acht Jahre vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion, als die bipolare Weltordnung, geprägt durch den Konflikt zwischen Ost und West, den globalen Diskurs dominierte. Die marxistisch-ideologische Linke hatte damals weltweiten Einfluss auf revolutionäre Bewegungen, und die iranische Revolution von 1979 war keine Ausnahme.
Ähnliche Organisationen wie die Revolutionsgarden und die Basidsch-Miliz existierten in früheren Staaten des Ostblocks, insbesondere in Osteuropa, wo sie als „Volksarmeen“ bezeichnet wurden. Diese Milizen, rekrutiert aus der Zivilbevölkerung, sollten offiziell die Revolution und ihre Werte verteidigen, wurden jedoch de facto zur Unterdrückung der eigenen Bevölkerung eingesetzt. Sie erhielten oft eine halbmilitärische Ausbildung und dienten der Stabilisierung der politischen Ordnung in den sogenannten „Volksrepubliken“, die marxistisch-leninistisch geprägt waren.
Die Revolutionsgarden und die Basidsch-Miliz im Iran stellen moderne Entsprechungen dieser Milizen dar, wie sich in den letzten vier Jahrzehnten gezeigt hat. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Niederschlagung von Protesten und politischen Unruhen, ob es sich um politische oder gewerkschaftliche Demonstrationen handelt. Ein erheblicher Teil des iranischen Staatshaushalts wird diesen Organisationen zugewiesen, was ihre zentrale Stellung im Machtsystem des Landes unterstreicht.
Besonders aufschlussreich ist die Aussage hochrangiger Offiziere der Revolutionsgarden, dass der Name „Iran“ in ihrer Ideologie keine Rolle spielt. Dies deutet auf eine internationalistische Ausrichtung hin, die an die sowjetische Unterstützung globaler revolutionärer Bewegungen erinnert. Diese Bewegungen verfolgten das Ziel der globalen Befreiung der Arbeiterklasse, nicht nur in einzelnen Ländern wie Polen, Rumänien oder Nordkorea, sondern weltweit. Die iranischen Revolutionsgarden und die Basidsch-Miliz sind daher nicht primär dem nationalen Interesse verpflichtet, sondern verfolgen transnationale und revolutionäre Ziele.
Trotz der enormen finanziellen Mittel, die diesen Organisationen zur Verfügung stehen, unterliegen sie keiner ernsthaften Überprüfung oder Kontrolle. In Übereinstimmung mit ihrer ideologischen Ausrichtung sind sie nicht an die Wahrung nationaler Interessen gebunden, sondern agieren im Dienst eines breiteren revolutionären Projekts.