1979: Wie die Revolutionäre den Iran in den Abgrund stürzten

„Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce“
– Karl Marx –
Zu den befremdlichsten und zugleich symbolträchtigsten Szenen der Revolution von 1979 zählt das sogenannte „rote Gebet“ in der Saint-Merri-Kirche in Paris – ein Ereignis, das zum Sinnbild der Allianz von Rot und Schwarz wurde. An jenem Tag reihten sich Marxisten und Kommunisten hinter kämpferische Geistliche, riefen Takbir und verrichteten das Gebet. Im Altarraum einer europäischen Kirche traten sie in den Hungerstreik gegen die iranische Monarchie. Die treibende Kraft hinter dieser Inszenierung war Mohammad Montazeri, der Sohn von Ayatollah Montazeri. Was als Ausdruck revolutionärer Geschlossenheit inszeniert wurde, war in Wahrheit der Auftakt zu einer heraufziehenden Katastrophe. Eine Allianz, die nicht aus gemeinsamer Überzeugung, sondern allein aus einem geteilten Hass geboren wurde, bereitete den Boden für den Sturz der Monarchie und leitete eine Revolution ein, die Iran nicht Erneuerung, sondern Zerstörung, Unterdrückung und den Niedergang einer Nation brachte.
Heute scheint sich die Geschichte mit neuer Kulisse, doch unverändertem Drehbuch zu wiederholen. Ein halbes Jahrhundert nach jenem Hungerstreik in Saint-Merri haben sich die Akteure zwar gewandelt, doch ihre Mechanismen sind dieselben geblieben. Nach fünf Jahrzehnten der Unterdrückung, Korruption und Verheerung stehen dieselben revolutionären Kräfte erneut Seite an Seite – sowohl jene, die die Macht ergriffen haben, als auch jene, die einst bei der Aufteilung der Beute übergangen wurden und sich heute als Opposition gerieren. Doch diesmal richtet sich ihr Kampf nicht mehr gegen die Monarchie, sondern gegen ein Volk, das die gesamte Revolution verwirft. Dass dieselben Akteure, die Iran einst ins Verderben stürzten, sich nun abermals vereinen, um das Land erneut an den Abgrund zu führen, ist keine Tragödie – es ist eine Farce.

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